MoodleMoot DACH 2024

Eine begeisterte und motivierte Community trifft sich in Wien zum Austausch rund um Moodle.

Nachlese von Dr. Johannes Moskaliuk

Vom 3. bis 6. September fand die MoodleMoot DACH in Wien statt. Man könnte die jährliche Konferenz auch als Familientreffen der Moodle-Community in Deutschland bezeichnen, eine hervorragende Möglichkeit also, um sich mit Expert/-innen auszutauschen und zu vernetzen.

In den ersten zwei Tagen der Konferenz haben Entwickler/-innen bei einem DevCamp gemeinsam an Projekten gearbeitet. Nach einer Pitching-Session haben Teams in einem Hackathon gemeinsam programmiert. Die Ergebnisse können sich sehen lassen, z. B. ein Plugin für die Buchung von Prüfungen (https://github.com/melanietreitinger/mod_bookit). Eine Besonderheit der Community, die ich auf der MoodleMoot DACH kennenlernen konnte, ist ein hohes Interesse, digitales Lernen (mit Moodle) gemeinsam weiterzubringen. So wurde z. B. das Plugin zur Buchung von Prüfungen ursprünglich von eLeDia für einen Kunden entwickelt und dann von anderen weiterentwickelt und angepasst.

Die beiden folgenden Tage waren in Form eines BarCamps organisiert: Dort bringen die Teilnehmenden Ideen ein für Vorträge, Workshops, Diskussionen oder einen Austausch und stellen sie vor. Jeder entscheidet dann, an welcher Session sich eine Teilnahme lohnt. Auch hier zeigt sich, wie motiviert die Moodle-Community ist: Die 60 verfügbaren Slots waren schon am ersten Tag beinahe vollständig geplant. Ich habe viele spannende Menschen, Projekte und Diskussionen erlebt.

Drei Sachen fallen mir auf:

1. Gefühlt hatte ein großer Teil der Teilnehmenden einen Background im Bereich Hochschule oder Schule. Das liegt sicher daran, dass insbesondere die frei verfügbaren Weiterentwicklungen von Moodle im DACH-Raum oft innerhalb von öffentlich finanzierten Projekten stattfinden. Dennoch sind die Anforderungen von Schulen, Hochschulen, Organisationen und Unternehmen an digitales Lernen im Kern ähnlich. Es geht z. B. um die Motivation von Lernenden, die nutzerfreundliche und barrierefreie Darstellung von Lerninhalten, oder die Konzeption von adaptivem Lernen. Ein Austausch über die Segmente hinweg ist deshalb zielführend.

2. Die Informationen rund um Moodle sind im Netz breit gestreut. Neben den offiziellen Support-Angeboten wie den Foren oder der Dokumentation auf moodle.org gibt es viele Projekte (insbesondere von Hochschulen), die Informationen sammeln, Raum für die Diskussion oder den Erfahrungsaustausch bieten und Projekte und Plugins vorstellen. Hier den Überblick zu behalten ist nicht nur für Einsteiger sondern auch für erfahrene Moodle-Expert/-innen nicht ganz leicht. Lösungen zu finden, wie das Wissensmanagement in einem dezentral wachsenden Projekt gestaltet werden kann, ist eine wichtige Herausforderung.

3. Das Thema künstliche Intelligenz treibt sehr viel um. Neben eher konzeptuellen und strategischen Diskussionen über den Einsatz von KI in Moodle und für digitale Bildung im Allgemeinen gibt es viele konkrete Projekte und Umsetzungsideen mit ganz unterschiedlichem Status. Hier zeigt sich die Schlagkraft der Community, die nicht nur diskutiert, Bedenken äußert oder warnt, sondern direkt in die Umsetzung geht. Wichtig wird es sein, die einzelnen Entwicklungen und Ideen jetzt zu integrieren. Aktuell ist mein Eindruck, dass viele eher unabhängig voneinander an ähnlichen Themen arbeiten.

Übrigens: Nach der MoodleMoot ist vor der MoodleMoot. Ich werde im Oktober auf der MoodleMoot Global in Mérida, Mexiko sein. Und der nächste MoodleMoot DACH ist für den September 2025 in Lübeck geplant.
 

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Dr. Johannes Moskaliuk verstärkt Geschäftsführung der eLeDia GmbH